Bewerbungstipps für Hebammen & Hebammenschülerinnen

Tipps rund um Bewerbung, Anschreiben und Lebenslauf

Du möchtest dich bei einer Hebammenschule für eine Ausbildungsstelle oder einen Studienplatz bewerben? Oder du möchstest dich als gestandene Hebamme oder Entbindungspfleger in einer Klinik bewerben und fragst dich, wie du dich im Anschreiben am besten präsentierst? Hier sagen wir dir, worauf es den Kliniken bei den Bewerbern besonders ankommt.

Das Anschreiben

Im Anschreiben solltest du betonen, warum gerade du die idale Besetzung für die Stelle bist. Hier sagen wir dir, worauf es den Kliniken bei den Bewerbern besonders ankommt und welche Eigenschaften du folglich in deiner Bewerbung gezielt hervorheben solltest. Wichtig ist, dass du die jeweilige Eigenschaft nicht nur nennst, sondern anhand von (Praxis-)Beispielen konkret belegst.

Pinard-Rohr, Becken-Modell und Hebammenlehrbuch

Fachkompetenz

Das A und O im Beruf der Hebamme ist Fachkompetenz. Sie steht in der Wunschliste der Kliniken an erster Stelle, schließlich befähigt sie Hebammen eine physiologische Geburt selbständig zu leiten und zu begleiten und die Sicherheit von Mutter und Kind stets zu gewährleisten. Als wichtigste Voraussetzung hierfür gilt eine abgeschlossene Berufsausbildung, oder ein Praktikum, welches das theoretische Wissen und die nötige praktische Erfahrung vermittelt. Dies sollte auf jeden Fall im Anschreiben erwähnt werden. Mit guten Noten, weiterführender Praxiserfahrung oder einer Zusatzqualifikationen kannst du extra punkten.

© Larissa Köpfer

Teamfähigkeit

Einer der wichtigsten Soft Skills, auf die Arbeitgeber in der Bewerbung vorrangig achten, ist Teamfähigkeit. Nicht nur mit den werdenden Müttern und ihren Begleitern ist ein gutes Miteinander bei der Geburt gefragt. Auch mit Ärzten und Fachkollegen, die bei schwierigeren Geburten hinzugezogen werden, kommt es auf eine konstruktive Zusammenarbeit an. Mach deinem potentiellen Arbeitgeber also klar, warum du ein guter Teamplayer bist! Beschreibe Situationen, in denen du in der Vergangenheit mit anderen Menschen zusammengearbeitet und im Team Erfolge erreicht hast. Auch die Mitgliedschaft in einem Verein oder einer Mannschaftssportart kannst du hier passend anbringen.

Hebamme mit Storch-Plüschtier

Belastbarkeit

Eine weitere wichtige Anforderung der Arbeitgeber an eine Hebamme ist Belastbarkeit, denn gerade in Stresssituationen müssen Hebammen einen kühlen Kopf bewahren. Sicher hast du auch schon den einen oder anderen Extremfall – z.B. einen Notfall unter hohem Zeitdruck oder eine sehr komplizierte Geburt – gemeistert, den du hier anführen kannst.

Hebammenschülerin

Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein & Einsatzbereitschaft

Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Einsatzbereitschaft sollten die Bewerber ebenfalls in besonderem Maße mitbringen. Da diese Eigenschaften eher selbstverständlich sind, müssen sie im Anschreiben nicht gesondert herausgestellt werden. Vielmehr gilt es, sie im Bewerbungsgespräch (Pünktlichkeit!) und in der Praxis durch ein entsprechendes Auftreten und Verhalten unter Beweis zu stellen.

Hebamme mit Säugling im Arm

Freundlichkeit & Einfühlungsvermögen

Da bei einer Hebamme der Umgang mit Menschen in einer sehr intimen und empfindlichen Phase zum Berufsalltag gehört, zählen für die Arbeitgeber auch ein freundliches Auftreten sowie Einfühlungsvermögen zu den Wunscheigenschaften für Bewerber. Dies lässt sich natürlich am besten im persönlichen Gespräch rüberbringen, kann aber bereits durch eine „herzliche Schreibweise“ (mit Formulierungen wie z.B. „liegt mir sehr am Herzen“ anstatt „ist mir sehr wichtig“ oder „Herzliche Grüße“ anstatt „Mit freundlichen Grüßen“) zum Ausdruck gebracht werden. Auch ein gutes Foto mit einem freundlichen Lächeln ist hilfreich, um Sympathie zu erzeugen.

Team von Hebammenschülerinnen im OP

Interesse an Medizin

Hebammenarbeit beinhaltet auch die eigenverantwortliche Durchführung der Geburt, die Erstversorgung des Neugeborenen, das Erkennen von Regelwidrigkeiten und die rechtzeitige Hinzuziehung eines Arztes sowie das Ergreifen von Notfallmaßnahmen, wenn medizinische Hilfe fehlt. Interesse an Medizin und Naturwissenschaften ist für den Arbeitgeber daher ein weiteres Indiz, dass ihr für den Job besonders geeignet seid.

Der Lebenslauf

Gestaltung und Inhalt des Lebenslaufs können bereits dafür sorgen, dass du dich von den anderen Bewerbern absetzt. Hier ein paar Tipps, damit du aus der Masse herausstichst.

Design

Mit einfachen Kniffen kannst du deinen Lebenslauf optisch so optimieren, dass er zugleich professionell aussieht und aus der Masse heraussticht. Nutze moderne, minimaltistische Schriftarten wie (Helvetica, Calibri, Gill Sans oder Trebuchet). Überschriften kannst du in Farben gestalten, die zur Klinikwelt passen, z.B. Petrol oder Türkis.

Hier ein paar tolle Beispiele für gelungen gestaltete Lebensläufe:

Beispiel-Design Lebenslauf 1

Beispiel-Design Lebenslauf 2

Foto

Ein sympathisches, professionelles Bewerbungsfoto öffnet viele Türen. Sei smart und präsentiere dich so, dass du gut zum Team passt. Eine mit Schmuck behangene Glamour-Queen passt optisch nicht in den Klinik-Alltag. Genauso wenig wie ein übetriebenes Business-Outfit. Mit schlichter, weißer Kleidung siehst du schon fast aus wie ein Teil des Klinik-Teams. Als Hebamme wirst du im Dienst zudem keinen Schmuck und wenig bzw. dezentes Make-up tragen. Entsprechend sollte auch dein Bewerbungsfoto aussehen.

Hier einige Beispiele:

Beispielfoto Lebenslauf 1

Beispielfoto Lebenslauf 2

Beispielfoto Lebenslauf 3

Praktika & Praxiserfahrungen

Deine beruflichen Vorerfahrungen, vor allem Praktika und Erfahrungen im medizinischen oder geburtshilflichen Bereich sind natürlich besonders wichtig. Sortiere deine Stationen vom aktuellsten (ganz oben) zum ältesten (ganz unten) Punkt in absteigender Reihenfolge.

Für den Hebammenberuf relevante Erfahrungen (z.B. Praktikum in Hebammenpraxis, beim Frauenarzt oder in einer Klinik) sollten hervorgehoben werden, damit sie sich von deinen anderen Stationen deutlich abheben. Am besten gelingt dir dass, wenn du sie ausformulierst. Das ist im Lebenslauf völlig okay. Was genau hast du dort gemacht? Welche Tätigkeiten sind dir bereits vertraut? Welche Einblicke hast du schon gewonnen? Welche Aufgaben hast du bereits ausgeübt?